Am 11.11. fand die letzte Sitzung für das Jahr 2019 der Gebietskooperartion „Nördlicher Teutburger Wald/Wiehengebirge“ auf dem Gelände des FFH-Gebietes Achmer Sand statt.
Unter der Führung von Herrn Rainer Schmidt, dem zuständigen Revierleiter des Bundesforstbetriebes Rhein-Weser für die Liegenschaft „Wersener Heide“, startete auch diese Sitzung mit einer Exkursion auf den ehemaligen Flugplatz Achmer, dem heutigen FFH-Gebiet Nr. 238 „Achmer-Sand“.
Der „Achmer Sand“ mit seinem ca. 278 ha großen FFH-Gebiet ist Teil der DBU-Naturerbefläche „Wersener Heide“, welche sowohl im Bundesland Niedersachsen als auch in Nordrhein Westfalen mit dem FFH-und EU-Vogelschutzgebiet „Vogelpohl“ liegt.
Die gesamte Liegenschaft umfasst eine Fläche von ca. 1.000 ha. Das Areal Achmer Sand ist durch seine ursprünglich militärische Nutzung geprägt. Die Wehrmacht errichtete hier in den 40er Jahren den Luftwaffenstützpunkt und Einsatzflugplatz „Ahnenkult“. Massive Bombardements durch die alliierten Luftstreitkräfte, während des Zweiten Weltkriegs (ab 1942) waren das Resultat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände als militärischer Sperrbereich Truppenübungsgelände der Bestatzungsstreitkräfte bzw. der späteren Gaststreitkräfte. Die militärische Führungsgewalt lag hier bei der britischen Armee. Mit dem Abzug der britischen Garnison aus Osnabrück im Jahr 2013 wurde das Gelände an die BIMA zurückgegeben und später an die DBU Naturerbe Gesellschaft übertragen.
Aufgrund der massiven militärischen Nutzung ist das Gebiet stark mit Kampfmitteln kontaminiert und somit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Aspekt der Sperrung sowie die Störungen durch das regelmäßige Befahren mit schwerem militärischen Gerät (zu Höchstzeiten 150 Panzer gleichzeitig) haben sich viele seltene Offenlandbiotope entwickeln können. Der Achmer Sand ist außerdem Rückzugs- und Brutgebiet von Feld- und Heidelärche sowie dem Schwarzkehlchen. Der sog. „Pohl“ ein Feuchtgebiet im niedersächsischen Teil (nicht gleichzusetzen mit dem „Vogelpohl“ im Westfälischen) war schon seit Beginn des letzten Jahrhunderts als besonderes Refugium für seine vielfältig ausgeprägte Avifauna bekannt. Aufschluss darüber gibt unter anderem das Buch „Die Vogelwelt des Kreises Bersersenbrück“ von W.KUNZ.
Die hydrologischen Verhältnisse haben sich jedoch in den letzten 25 Jahren nachteilig entwickelt. Heute ist davon auszugehen, dass der Grundwasserspiegel in den letzten Jahren um ca. 1,5 m gesunken ist. Ehemals ganzjährig wasserführende Tümpel und Kleingewässer liegen teilweise trocken. Als Ursache hierfür kann die stetige Vertiefung der Hase, welche mit einer darüber hinaus stetig zunehmenden Fließgeschwindigkeit das FFH-Gebiet im Westen tangiert, angesehen werden.
Im Kerngebiet des Achmer Sandes befindet sich ein stark durch Bomben- und Sprengtrichter zerklüftetes Areal. Hier hat sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs ein urwaldähnliches Gebiet entwickelt. Aus dem einstigen Pionierwald aus Birke, Kiefer und Weidenarten entwickelt sich mittlerweile Laubmischwald mit Eiche und Buche. Dieses Gebiet ist seit Ende des Krieges frei von forstlichen Eingriffen.
In den Waldbereichen bilden lediglich Maßnahmen zur Gestaltung und Entwicklung von Waldinnenrändern oder die Pflege bestimmter Bereiche für seltene Orchideenarten die Ausnahme.
Ein Hauptpflegeschwerpunkt in der Liegenschaft, besteht in dem Erhalt der Offenlandschaft und der damit verbunden Vorkommenden seltener Biotope und Lebensraumtypen, was mit einem kontinuierlichen „Kampf“ gegen die Waldausdehnung einhergeht.
Der Anflug von überwiegend Kiefer, aber auch der Spätblühenden Traubenkirsche, wird regelmäßig gemäht bzw. gemulcht. Derzeit gibt es einen Pächter/Landwirt, der auf Basis des Feldblocksystems der LWK ein Entgelt für die Mahd der Flächen erhält. Die Bewirtschaftung der Flächen gestaltet sich aufgrund zahlloser Hinterlassenschaften ehemaliger Bauwerke (Stahlrohre, Betonreste), die mosaikartig in der gesamten Landschaft verstreut aufzufinden sind, als äußerst kompliziert. Kostspielige Schäden an den Maschinen können hier jederzeit entstehen.
Für das FFH-Gebiet Achmer Sand wird derzeit, die Schutzgebietsverordnung durch den Landkreis Osnabrück erstellt. Es wird eine Naturschutzgebietsverordnung angestrebt.

13. Sitzung der Gebietskooperationen — online
Auch der vierte Sitzungstermin der Kooperation Artland/ Hase konnte in diesem Jahr bedingt durch die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie nicht in Präsenz stattfinden. Statt eines Newsletters wurde dieses Mal eine Online-Konferenz angeboten, in denen die…
Workshop wird verschoben: Arbeitspferde in Land-/Forstwirtschaft und Landschaftspflege
Das Osnabrücker Land ist Pferdeland: Pferde und Reiter sowie Kutschen und Fahrer sind ein wichtiger und schöner Bestandteil unseres komplexen Landschaftsbildes und stehen für uns beispielhaft für die kulturgeschichtliche Entwicklung des ländlichen Raums. Früher waren…
12. Gebietskooperationssitzung am 29.09.20 im Suddenmoor
Die Exkursion führte ins NSG Suddenmoor (Teil des FFH-Gebietes Hahnenmoor, Hahlener Moor, Sud-denmoor). Aktuelle Themen im NSG Suddenmoor sind das Gehölzmanagement zur Freihaltung der für Wiesenvögel relevanten Offenlandbereiche, die Anlage von Feuchtbiotopen,…
Erweiterung der Infothek um Informationen rund um die FFH-Managementplanung
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Land Niedersachen (NLWKN) haben die Gebietskooperationen Antworten auf häufige Fragen zusammengestellt. Sie finden die Fragen und Antworten in unserer Infothek:Außerdem neu in der Infothek: Verlinkungen und…
Newsletter statt Gebietskooperationssitzungen im Mai 2020
Auf Grund der Regelungen zur Prävention der Ausbreitung von Covid-19 mussten auch die vierteljährlichen Gebietskooperationssitzungen im Mai entfallen. Um die Kooperationspartner*innen dennoch über die aktuelle Arbeit des/der Gebietsmanager*in, den aktuellen Stand der…
Einladung: Austausch und Information zum Management in FFH-Gebieten
In den vergangenen Jahren hat der Landkreis Osnabrück bereits einige FFH-Gebiete unter Schutz gestellt. Nun soll ein neues, kooperatives Kapitel in Sachen FFH aufgeschlagen werden: Nach den Schutzgebietsverordnungen, welche den rechtlichen Rahmen definieren, sind die…
10. Gebietskooperationssitzungen Artland/ Hase am 18.02.20 und Nördlicher Teutoburger Wald/ Wiehengebirge am 17.02.20
Am 17. und 18. Februar 2020 trafen sich die Kooperationspartner zu den jeweils 10. Sitzungen der Gebietskooperationen im Haus der Landwirtschaft in Osnabrück und beim Unterhaltungsverband 97 in Bersenbrück. Neben den regulären Tagungspunkten stellte die Untere…
„Lebensadern in der Kulturlandschaft“: Fachveranstaltung zeigte den Mehrwert von Kompensationen an Gewässern
Kompensationen gewinnen als freiwilliges Instrument zur Revitalisierung und Renaturierung von Gewässern immer mehr an Bedeutung. Hintergrund sind europäische Aufgaben wie die Wasser-Rahmen-Richtlinie (WRRL) und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL). Der Mehrwert…
TERRA.pflanztage im Südkreis am 23. und 24. November 2019
Am 23. und 24.11 veranstaltete die Gebietskooperation Süd erstmals zwei TERRA.pflanztage. Gemeinsam mit unseren Partnern vom Forstamt Weser-Ems, der Jägerschaften und einer großen Truppe aus den Reihen unserer TERRA.guides und Natur- und Landschaftsfüherer, wurden in…
9. Gebietskooperationssitzung “Artland/ Hase” in Bersenbrück
Zur letzten Sitzung der Gebietskooperation “Artland/ Hase” im Jahr 2019 lud die Gebietsmanagerin Kristina Behlert die Mitglieder der Kooperation zum Unterhaltungsverband 97 nach Bersenbrück ein: statt einer Exkursion gab es diesmal nach der regulären Sitzung einen…