In den FFH-Gebieten des Naturparks liegt vor allem in der Landschaftspflege ein hohes Potential für den Einsatz von Arbeitspferden. Die Vielzahl flächendeckend vorkommender, besonderer und empfindlicher Biotopstandorte wie FFH-Lebensraumtypen oder sog §30-Bitope bietet viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für die kräftigen Arbeitspferde.
Als Beispiele sind verschiedene Mahd- und Saatverfahren (auch Forstsaaten), der Einsatz bei großräumigen Moorentkusselungen, das flächige Walzen von Adlerfarn und Brombeere oder das Roden von Stubben der invasiven spätblühenden Traubenkirsche genannt.
Arbeitspferde in der Landschaftspflege
Seit 2017 beschäftigt sich TERRA.vita mit dem Einsatz von kräftigen Arbeitspferden in der Landschaftspflege als auch im Waldbau. Der Kooperationstag „TERRA.ligna“ im September 2018 gab hierzu einen Einblick in die Arbeit mit Rückepferden.
Während der traditionelle Einsatz von Pferden in der Forstwirtschaft heutzutage fast vollkommen durch die vollmechanisierte Forstwirtschaft abgelöst wurde, gibt es immer noch einige wenige Unternehmer die diese Tätigkeit anbieten.
Diese Unternehmer sehen sich hier allerdings als „Ergänzung“ zur modernen Forstwirtschaft. Niemand bestreitet, dass die vollmechanisierte Holzernte nach wie vor in der Forstwirtschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Auf hochempfindlichen Standorten oder dort Waldeigentümer freiwillig auf Rückegassenabstände von 40m oder weiter (zum Vergleich: 20 m sind es meist in der konventionellen Forstwirtschaft) setzen, können Arbeitspferde eine sehr gute boden- und bestandsschonende Ergänzung sein.
Waldbesitzer in FFH-Gebieten, die Interesse an einem Pferdeinsatz auf eigener Flächen und Interesse an der Vermittlung geeigneter Unternehmer haben, dürfen sich jederzeit an den Natur-und Geopark TERRA.vita wenden. Die Gebietsmanager beraten hier gerne und kümmern sich nach Möglichkeit um eine Bereitstellung von Fördermitteln hierfür.
Ein dauerhaftes Ziel des Naturparks ist es ein langfristiges Unternehmerangebot für Dienstleistungen mit Arbeitspferden vor Ort im Osnabrücker Land zu schaffen. Der Optimalfall wäre die Einrichtung eines „Rückepferd-Stützpunktes“. Unternehmer und Pferdexperten, die an einer solchen dauerhaften und seriösen Kooperation interessiert sind, können sich gerne an den Natur-und Geopark TERRA.vita wenden.
In der deutschlandweit organisierten „Interessengemeinschaft Zugpferd (IGZ)“ hat der Naturpark bereits einen kompetenten Ansprechpartner gefunden der für eine fachliche und praktische Beratung zur Verfügung steht.
Grundvoraussetzung für alle Einsätze von Arbeitspferden unter Federführung des TERRA.vita sind höchste tierschutzfachliche Grundsätze und Anforderungen, wie sie auch durch die IGZ definiert sind.
„Dabei spielt der Tierschutz die wichtigste Rolle, denn nur ein gesunder und motivierter Partner macht seine Arbeit gut und gerne. Und zur Gesunderhaltung trägt wiederum — neben Fütterung und Haltung — die dem Tier angepasste Arbeit bei“, heißt es auf der Internetseite der IGZ.
Im Jahr 2019 absolvierten die stellvertretende Geschäftsführerin des TERRA.vita Sabine Böhme einen Arbeitslehrgang zum Einsatz mit Kaltblütern in der Forstwirtschaft bei der IGZ.
Ansprechpartner
Hans Tolksdorf
Gebietskooperation Nördlicher Teutoburger Wald/ Wiehengebirge
Haus der Landwirtschaft
Am Schölerberg 6
49082 Osnabrück
Telefon: 0170 – 559 5558
E‑Mail: hans.tolksdorf@lkos.de